Bitkom-Studie

Versicherungsberatung: Wo Kunden KI-Hilfe wollen – und wo nicht

Eine Bitkom-Umfrage zeigt: Fast die Hälfte der Deutschen wünscht sich KI-Unterstützung bei Versicherungsanträgen – doch bei Gesundheit und Schadenberechnung überwiegt die Skepsis.

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10:07 Uhr | 16. Juli | 2025
Ein Handy in der einen Hand einer Frau, in der anderen Hand hält die Frau einen Stift und schreibt in einen Block. Auf dem Display des Handys steht: How can i help you?

| Quelle: portishead1

Der Alltag vieler Verbraucher ist längst digitalisiert. Auch in der Versicherungswelt steigen die Erwartungen an digitale Services – insbesondere an Künstliche Intelligenz (KI). Ob Antragstellung, Tarifvergleich oder Bedarfsanalyse nach einem Umzug – viele Versicherungsprozesse gelten als kompliziert und zeitintensiv. Eine aktuelle Bitkom-Studie zeigt: Fast jeder zweite Deutsche (47 Prozent) wünscht sich künftig Unterstützung durch KI beim Ausfüllen von Anträgen. Besonders offen zeigt sich die Generation der 16- bis 49-Jährigen, bei denen 52 Prozent KI-Unterstützung begrüßen – genauso wie die 30- bis 49-Jährigen mit 53 Prozent. Im Durchschnitt liegen die 50- bis 64-Jährigen mit 46 Prozent. In der Altersgruppe ab 65 Jahren sind es nur noch 38 Prozent. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.003 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Unterschiedliche Akzeptanz je nach Aufgabe

Doch nicht jede Form der KI-Hilfe findet breite Zustimmung. Zurückhaltender sind die Deutschen bei der Verknüpfung von Gesundheitsdaten und Versicherungen durch KI sowie einer KI-basierten Schadenseinschätzung: Nur ein Viertel (25 Prozent) würde gerne eine KI nutzen, die auf Basis der eigenen Fitness- und Gesundheitsdaten passende Versicherungstarife vorschlägt. 24 Prozent hätten Interesse, sich im Schadensfall Fotos eines Unfalls von einer KI bewerten und die Schadenshöhe schätzen zu lassen.  

Die Skepsis gegenüber datengetriebenen Versicherungsprozessen bleibt hoch – auch wegen Datenschutzbedenken und fehlendem Vertrauen in die Objektivität von Algorithmen.

Bei Analysen darf KI gern helfen

Wenn es allerdings um die Analyse bestehender Verträge oder Veränderungen nach einem Lebensereignis wie Hochzeit oder Jobwechsel geht, lassen sich viele Kunden gerne von der künstlichen Intelligenz unterstützen:

  • 45 Prozent wünschen sich, dass eine KI bestehende Verträge anpasst oder überflüssige Policen beendet.

  • 40 Prozent möchten sich Fragen zum Versicherungsschutz durch eine KI beantworten lassen.

  • 39 Prozent würden gerne eine KI nutzen, die bestehende Verträge analysiert und Alternativen aufzeigt.