Kolumne
Kleinere Unternehmen werden aktuell so attraktiv bewertet wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Anzeichen verdichten sich, dass ein neuer Zyklus beginnt, in dem Small Caps den Markt übertreffen. Das hängt mit den sich verändernden Trends in der US-Wirtschaft zusammen. Sie entwickelt sich gut, das Verbrauchervertrauen ist hoch und die Unternehmensgewinne steigen.
Dabei befinden sich die Bewertungen von weniger gehypten Unternehmen auf dem attraktivsten Niveau seit Jahren. Wenn Geld aus potenziell überbewerteten, großen Namen umgeschichtet wird, fließt es in der Regel in kleinere, attraktiver bewertete, weniger prominente Titel.
Aktien kleinerer Unternehmen wurden lange Zeit mit einem Risiko-Aufschlag gegenüber Large Caps gehandelt. In den vergangenen Jahren hat sich dieser Bewertungstrend umgekehrt; inzwischen werden Small Caps nicht nur mit einem Abschlag gegenüber ihren größeren Pendants gehandelt; der Abschlag hat sogar ein historisch hohes Niveau erreicht.
Blinde Euphorie bezüglich Small Caps ist natürlich gefährlich. Der Bodensatz des Small-Cap-Universums, den man als „Zombie-Aktien“ im Russell 2000 Index bezeichnen könnte, besteht aus Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, ihre Schulden zu bedienen.
Doch nicht alle Unternehmen, die eine gewisse Zeit keine Gewinne erwirtschaften, sind automatisch schlechte Investitionen. Unternehmen in der frühen Gründungsphase oder in neuen Märkten benötigen eine gewisse Zeit, bis sich Nachfrage und Gewinne entwickeln. Um diese Unternehmen mit Potenzial von den Zombie-Unternehmen zu unterscheiden, sind ein sorgfältiger Research-Ansatz und aktives Management erforderlich. Nur dann ist gewährleistet, dass sich die generell positive Perspektive der kleineren US-Unternehmen in entsprechende Renditen eines Investments übersetzen lässt.