Der Abstieg vom Zinsgipfel ist bereits eingeläutet und er sollte sich bis in das Jahr 2025 hinein fortsetzen. Der Abstieg vom Zinsgipfel bedeutet auch: Wer mehr Rendite will, muss sich überlegen, wo er diese findet. Hilfreich sind hier die Lehren vergangener Gipfelabstiege. Von 1981 bis heute lassen sich bei der US-Notenbank Fed neun Abstiegszyklen unterscheiden – der aktuelle wäre der zehnte. Betrachtet man den Zeitraum der Veränderung von der ersten bis zur letzten Zinssenkung und vergleicht die Rendite der einzelnen Vermögensgattungen mit der Alternativanlage am Geldmarkt (welche nach unten geschleust wurde), so zeigt sich in der Gesamtsicht: Anleihen haben in dieser rein historischen Betrachtung durch die Bank weg gut abschlossen und höhere Renditen erzielten als der Geldmarkt. Haarig wird es hingegen bei Aktien. Diese schnitten in dieser Gesamtsicht schlechter ab als die Anlage am Geldmarkt.
Aber Zinssenkungszyklus ist nicht gleich Zinssenkungszyklus. Der eine endete in der Rezession, beim anderen gelang es, ebendiese zu verhindern. Letzteres war in vier der neun Zyklen der Fall. Konzentriert man sich auf diese Form der „Versicherungszyklen“, bei denen die Geldpolitik die Zinsen hauptsächlich aus dem Motiv heraus gesenkt hat, um einem Konjunkturabschwung entgegenzuwirken, so zeigt sich ein anderes Bild. Hier schnitten nicht nur Anleihen, sondern auch Aktien besser ab als der Geldmarkt. Zwar sollte man die Kapitalanlage nicht mit dem Blick in den Rückspiegel steuern, so entbehren die Ergebnisse aber dennoch nicht einer gewissen Logik: Gelingt es, die Inflation zu bekämpfen, so tut dies Anleihen gut. Gelingt es dann noch, die Rezession zu vermeiden – in anderen Worten: es kommt zu einer „sanften Landung“ der Wirtschaft – ist dies auch für die Unternehmen ein gutes Umfeld. Überausgelastete Kapazitäten können sich beruhigen, Erweiterungsinvestitionen werden getätigt und die „Maschine Wirtschaft“ kann wieder durchstarten. Bleiben Sie aktiv beim Abstieg vom Zinsgipfel.