Kolumne
Die klassische Lebensversicherung, lange als altbacken abgetan, erlebt durch die erste Erhöhung des Garantiezinses seit 30 Jahren zum 1.Januar 2025 eine Renaissance. Doch während manche das Comeback feiern, gibt es auch kritische Stimmen. So hat Axel Kleinlein, ein prominenter Kritiker der Branche, vor Kurzem Lebensversicherungen mit Würstchen verglichen – Verbraucher wüssten oft nicht so genau, was drinsteckt.
Doch genau hier liegt die Chance der klassischen Lebensversicherung. Die Erhöhung des Garantiezinses ist mehr als eine technische Anpassung. Sie signalisiert eine Rückkehr zu Werten wie Sicherheit und Verlässlichkeit. Nach Jahren der Nullzinsen bietet sie Menschen, die auf Stabilität setzen, eine solide Grundverzinsung – etwas, das derzeit viele andere Anlageformen nicht garantieren können.
Aber reicht das? Sicherlich nicht. Die Lebensversicherung steht weiterhin vor der Herausforderung, ihre Attraktivität im Wettbewerb mit flexibleren und transparenteren Produkten zu beweisen. Kunden erwarten heute mehr als nur eine Garantie: Sie wollen Nachhaltigkeit, individuelle Gestaltung und Flexibilität. Wer hier nicht nachbessert, riskiert, dass der Würstchen-Vergleich mehr Wahrheit enthält, als der Branche lieb sein kann.
Die Erhöhung des Garantiezinses bietet jedoch eine echte Gelegenheit, das Image der Lebensversicherung aufzupolieren. Es liegt nun an der Branche, nicht nur mit Garantien, sondern auch mit Transparenz und Innovation zu überzeugen. Nur so kann sie beweisen, dass die Lebensversicherung mehr ist als eine gute alte Wurst – und das Vertrauen der Kunden langfristig sichern.