Rating

Franke und Bornberg kürt die besten PKV-Volltarife

Franke und Bornberg hat über 800 private Krankenvollversicherungen von 31 Anbietern untersucht. Nur wenige erhielten die Bestnote. Die Ratingagentur bemängelt den kostenbedingten Reformstau in der PKV.

Author_image
13:09 Uhr | 03. September | 2024
Sportlerin hat gewonnen

Franke und Bornberg hat über 800 private Krankenvollversicherungen von 31 Anbietern untersucht. Nur wenige erhielten die Bestnote. Die Ratingagentur bemängelt den kostenbedingten Reformstau in der PKV.

| Quelle: Valerii Apetroaiei

In seinem aktuellen Rating lässt das Hannoveraner Analysehaus durchblicken, dass die Entscheidung für die private Krankenvollversicherung ganz überwiegend eine Entscheidung für besonders gute Leistungen ist, unabhängig vom Beitrag. „Gutverdienende Angestellte sichern sich gern bestmögliche Leistungen, während Selbstständige oft eher preissensibel sind“, beobachtet Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken bei Franke und Bornberg. Doch die Suche nach einer Absicherung, die den Schutz der GKV toppt, diese aber preislich unterbietet, dürfte in Zukunft immer häufiger erfolglos enden.

„Hochwertige Versorgung hat ihren Preis. Vor allem für Arzneimittel und im Krankenhaus steigen die Kosten für Versicherer massiv“, erklärt Geschäftsführer Michael Franke. Wie auch der PKV-Verband gehen die Hannoveraner aufgrund der inflationsbedingt stark gestiegenen Leistungsausgaben der Krankenversicherer von weiteren merklichen Beitragserhöhungen zum Jahreswechsel aus. Und das auf einem Niveau, bei dem die Testsieger des Ratings zwischen 700 und 900 Euro monatlich kosten (Abschluss im Alter 35, einschließlich Pflegepflichtversicherung).

Kaum Innovationen in der PKV

Die hohen Leistungsausgaben sind es auch, die laut Franke einen Reformstau in der PKV bedingen. „Innovationen sind in der Privaten Krankenversicherung aktuell Mangelware“, sagt der Chef der Ratingagentur. Deshalb wurde der Kriterienkatalog für das Rating gegenüber 2023 auch nicht verändert. In 15 Untersuchungsbereichen – beispielsweise erstattungsfähige Leistungen ambulant und stationär, Hilfsmittel und Auslandsaufenthalte – wurden insgesamt 104 Detailkriterien abgeprüft.

Getestet wurden dabei 845 Tarifkombinationen von 31 Versicherern. Um die Bestnote „FFF+“ zu erhalten, mussten die Tarife mindestens 85 Prozent aller möglichen Punkte erreichen. Zudem mussten sie 24 Mindeststandards komplett erfüllen. Diese können hier nachgelesen werden.

Das sind die Testsieger

Das „FFF+“ erhielten letztendlich 40 Tarife, was einem Anteil von 4,7 Prozent entspricht. Zwar lag der Anteil an Top-Tarifen im Vorjahres-Rating nur bei zwei Prozent. Laut Franke und Bornberg ist der Anstieg aber vor allem auf ein einziges sehr modular aufgebautes neues Tarifwerk zurückzuführen. Die 40 Testsieger-Tarife verteilen sich auf die folgenden sieben Versicherer:

  • Allianz

  • Barmenia

  • Bayerische Beamtenkrankenkasse

  • DKV

  • Hallesche

  • SDK

  • UKV

Die zweitbeste Bewertung „FFF“ erhielten 156 Tarife, die drittbeste „FF+“ 202 Tarife und die viertbeste „FF“ 447 Tarife. Die schlechtesten drei Bewertungen mussten nicht vergeben werden. Somit gibt es eine breite Basis mittelmäßiger Tarife, während es weiter oben immer dünner wird. Die vollständige Ergebnisliste des Ratings gibt es hier.