LV-Check 2020: Die 10 Lebensversicherer mit dem größten Policenschwund

Im Geschäftsjahr 2019 verzeichneten 38 von 65 untersuchten Lebensversicherern Verluste in ihren Vertragsbeständen. Welche Anbieter besonders viele Policen verloren und welche Teilsparten davon betroffen sind, lesen Sie hier.

12:10 Uhr | 19. Oktober | 2020
Welche zehn Lebensversicherer mussten die größten Verluste in ihrem Bestand hinnehmen? Bild:

Welche zehn Lebensversicherer mussten die größten Verluste in ihrem Bestand hinnehmen? Bild: Adobe Stock/pixelkorn

Insgesamt war 2019 ein gutes Jahr für die deutschen Lebensversicherer. Das Neugeschäft brummte und auch beim Rohüberschuss und den Kostenkennziffern verzeichnete das Gros der Anbieter positive Tendenzen. Weniger rosig fällt der Blick auf die Entwicklung der Bestandszahlen aus: Die Gesamtzahl der Lebensversicherungen ist nämlich erneut geschrumpft. Bei den 84 Lebensversicherern (ohne Pensionskassen und Pensionsfonds) ging die Anzahl der Verträge laut GDV um 0,8 Prozent auf 82,8 Millionen zurück.

Unser aktueller procontra-LV-Check 2020, für den erneut die Geschäftsberichte der wichtigsten deutschen Lebensversicherer analysiert wurden, zeigt: Von insgesamt 65 untersuchten Lebensversicherern konnten zwar 27 ihre Bestände ausbauen, die meisten verzeichneten aber einen Bestandsrückgang. Insgesamt schlossen 38 Unternehmen das Geschäftsjahr mit weniger Verträgen im Bestand ab, als sie es angefangen hatten. Zwar gewannen einige der unten aufgeführten Policenverlierer in Teilsparten der Lebensversicherung (Risiko-, Renten-, Kapital-, Kollektivversicherungen und Fondspolicen) zwar Verträge hinzu, oft waren diese aber für das Gesamtgeschäft weniger ausschlaggebend als die im Bestand rückläufigen Sparten. Vor allem im Bereich der Kapitallebensversicherungen gab es – wenig überraschend – marktweite Rückgänge (im Durchschnitt um 11,6 Prozent). 

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Als Sondereffekt ist mit Blick auf das vergangene Geschäftsjahr der Run-Off der Generali zu berücksichtigen. Infolgedessen verließ ein Policenbestand von 3,8 Milionen den LV-Check, da die Proxalto Lebensversicherung für diesen nicht berücksichtigt wurde.

Die herbsten prozentualen Bestandsrückgänge im Geschäftsjahr 2019 verzeichneten die elf Anbieter in der folgenden Bilderstrecke. Gleich mehrere Lebensversicherer haben innerhalb von nur einem Jahr mehr als fünf Prozent ihres Bestands eingebüßt. Beim Spitzenreiter des Rankings ging die Policenzahl des gesamten LV-Bestands sogar um 8,7 Prozent zurück. Welche Anbieter hingegen die meisten Policen hinzugewannen, lesen Sie hier.

Diese Lebensversicherer verloren die meisten Policen

Auf dem zehnten Platz des Rankings der Policen-Verlierer landet die Inter. Ihr LV-Bestand ging um 3.273 Policen auf 104.691 Stück zurück. Zwar legte sie bei den fondsgebundenen Policen um 54,3 Prozent zu, das wiegt die Verluste in allen weiteren – für den Anbieter deutlich wichtigeren – Bereichen nicht auf. Vor allem die Risiko-Sparte der Inter befindet sich seit Jahren auf Schrumpfkurs, 2019 sank die Zahl der Policen hier um gut 7 Prozent.