Bericht des Ombudsmanns

Zahl der Vermittlerbeschwerden geht stark zurück

Erfreuliche Entwicklung: Die Zahl der Beschwerden, die den Versicherungsombudsmann Wilhelm Schluckebier 2022 erreichten, ging deutlich zurück. Lediglich zwei Sparten verzeichneten eine gegenläufige Entwicklung.

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13:05 Uhr | 16. Mai | 2023
Wilhelm Schluckebier

Erhielt 2022 wesentlich weniger Beschwerden als noch im Vorjahr: Versicherungsombudsmann Wilhelm Schluckebier

| Quelle: Dietmar Gust

Den Versicherungsombudsmann Wilhelm Schluckbier haben im vergangenen Jahr deutlich weniger zulässige Beschwerden erreicht als noch 2021. Insgesamt 15.907 Beschwerden gingen bei Schluckebier ein, von denen 11.898 zulässig waren. Das bedeutet ein Minus von 15,7 Prozent. Auch andere Schlichtungsstellen hatten 2022 rückgängige Beschwerdezahlen gemeldet.

Die meisten Beschwerden drehten sich wie bereits im Vorjahr um Lebensversicherungen (2.643). Häufig geht es hierbei um die Rückabwicklung von Verträgen. Für Irritationen sorgen laut Schluckebier bei vielen Kunden auch die in den jährlichen Standmitteilungen aufgeführten Kosten sowie die prognostizierten Bewertungsreserven. Häufig musste im Rahmen des Schlichtungsverfahrens nachgerechnet werden, ob die berechneten Kosten mit den vertraglichen Regelungen im Einklang stehen. 

Die zweitmeisten Beschwerden gingen zum Thema Rechtsschutz ein (2.565), es folgen die Gebäude- (1.769) und die Kfz-Kasko-Versicherung (1.297). Die Kfz-Kasko war eine von nur zwei Sparten, in der die Zahl der Klagen gegenüber 2021 (1.267) stieg. Für Streit sorgt hier häufig der Versicherungswechsel – zumindest dann, wenn dieser zur Einstufung in einer schlechteren Schadensfreiheitsklasse führt.

Bei der zweiten Sparte handelt es sich um sonstige Versicherungen, zu denen unter anderem Reise-, Elektronik sowie Tierkrankenversicherungen zählen.

Die Sparten mit den meisten Beschwerden

Nur in den Bereichen Kfz-Kasko und bei den sonstigen Versicherungen stieg die Zahl der Beschwerden gegenüber 2021.

Kaum Beschwerden im Zusammenhang mit „Bernd“

Interessanterweise hat sich das verheerende Unwettertief „Bernd“ auch 2022 nicht nennenswert auf die Beschwerdezahlen ausgewirkt. Gerade einmal 150 Beschwerden mit Bezug zum Unwetter gingen bei Schluckebier ein.

Erfreulich aus Vermittlersicht: Auch die Beschwerden gegenüber Vermittlern gingen 2022 deutlich zurück. Statt 677 Beschwerden wie 2021 ging die Beschwerdezahl auf 444 zurück – 327 von diesen war zulässig.  107 Beschwerden wurden als unzulässig bewertet, beispielsweise weil die Beschwerde keinen Zusammenhang mit der Vermittlung von Versicherungsverträgen aufwies. Allerdings: In den Jahren vor 2021 lagen die Beschwerdezahlen gegenüber Vermittlern stets unter 300 und damit deutlich niedriger als im vergangenen Jahr.

Die überwiegende Mehrheit der Beschwerden (68,2 Prozent) dreht sich um die Gebäudeversicherung. Weitere Schwerpunkte sind Lebens- (10,4 Prozent) sowie Hausratversicherungen (8,9).