Branchenmonitor

7 Hausratversicherer mussten über 5.000 Kunden ziehen lassen

Eigentlich läuft das Geschäft mit Hausratversicherungen für die Versicherer sehr gut – doch nicht jedes Unternehmen profitiert vom Boom. Teilweise gingen die Vertragsbestände 2021 um über 20.000 Verträge zurück.

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12:03 Uhr | 20. März | 2023

Mehrere Hausratversicherer mussten im vergangenen Jahr mehr Kunden ziehen lassen als sie hinzugewinnen konnten.

Knapp ein Jahr ist es her, dass die deutschen Versicherer ein Rekordtief bei den Wohnungseinbrüchen vermeldeten. Knapp 60.000 versicherte Wohnungseinbrüche registrierten die Versicherer 2021 – ein Viertel weniger als noch im Vorjahr.

Ein maßgeblicher Grund für den starken Rückgang dürfte die Corona-Pandemie gewesen sein, die viele Arbeitnehmer ins Home-Office trieb. Dadurch sanken die Gelegenheiten für Einbrecher, ungestört Beute zu machen.

Wie sich die Einbruchszahlen im vergangenen Jahr entwickelt haben, steht noch nicht fest. Die polizeiliche Kriminalstatistik für 2022 ist noch nicht veröffentlicht. Ein Blick in die Bundesländer, die teils bereits Kriminalstatistiken veröffentlicht haben, zeigt jedoch: Mit dem Abflauen der Pandemie kehren die Einbrecher wieder zurück. In Rheinland-Pfalz beispielsweise stieg die Zahl der gemeldeten Einbrüche von 1.874 auf 2.515 an, in Hamburg registrierte die Polizei 2.508 Einbrüche bzw. Einbruchsversuche, nachdem deren Zahl 2021 noch bei 2.204 Fällen lag. Es spricht vieles dafür, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche 2022 auch bundesweit steigen wird, wenn auch das Vor-Corona-Niveau nicht erreicht werden dürfte.

Vertragsbestand nimmt weiter zu

Für Vermittler ergibt sich dadurch die Gelegenheit, ihre Kunden auf den Abschluss einer Hausratversicherung hinzuweisen. Ein Hinweis, den es aber wohl nur selten bedarf. Denn auch in Corona-Zeiten stieg die Zahl der abgeschlossenen Hausratversicherungen weiter an. Denn trotz rückläufiger Einbruchszahlen entschlossen sich immer mehr Menschen, ihr wertvolles Hab und Gut abzusichern. Laut GDV stieg die Zahl der abgeschlossenen Hausratversicherungen 2021 um circa 400.000 Verträge gegenüber dem Vorjahr – mittlerweile verfügen damit 27,1 Million Kunden über den entsprechenden Schutz.

Doch nicht bei jedem Versicherer kommt das erhöhte Sicherheitsbedürfnis vieler Kunden im Hinblick auf Fernseher, Couch und Plattensammlung auch an, wie ein Blick in den aktuellen „Branchenmonitor Hausratversicherung“ zeigt. Die V.E.R.S. Leipzig GmbH hat hierfür erneut die Geschäftsberichte der 50 größten Hausratversicherer (Marktabdeckung: 91 Prozent) untersucht.

Zwar konnte mehr als die Hälfte (27) ihren Vertragsbestand 2021 ausbauen. Im Umkehrschluss heißt das allerdings auch: Bei 23 Unternehmen stagniert bzw. sinkt der Bestand. Acht Unternehmen verloren sogar über 5.000 Verträge. Welcher Versicherer vertragstechnisch die meisten Federn lassen musste, lesen Sie in unserer Bilderstrecke.