Vertragswachstum durch Hochwasserkatastrophen

Diese 9 Wohngebäudeversicherer gewannen über 10.000 Kunden dazu

Durch den Klimawandel und die Debatte über die Elementar-Pflichtversicherung gewinnt der Schutz der eigenen vier Wände immer mehr an Bedeutung. Bereits 2021 haben Anbieter mehr Verträge verzeichnet.

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16:04 Uhr | 24. April | 2023

2021 war ein verlustreiches Jahr für die Wohngebäudeversicherer: Die Schadenkostenquote von knapp 140 Prozent überstieg deutlich die des Vorjahres. Aber gleichzeitig konnten sich die Anbieter über deutlich mehr Kunden freuen.

2021 war ein verlustreiches Jahr für die Wohngebäudeversicherer: Die Schadenkostenquote von knapp 140 Prozent überstieg deutlich die des Vorjahres (94,4 Prozent). Der Grund dürfte bekannt sein: die verheerende Flutkatastrophe im Ahrtal und Umgebung. „Mit einer sagenhaften Combined Ratio von 139,2 Prozent ist Wohngebäudeversicherung 2021 mit Abstand der unprofitabelste Zweig der Kompositversicherer“, heißt es im aktuellen „Branchenmonitor Wohngebäudeversicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH. 

Kürzlich hat der Bundesrat für die Einführung einer Elementar-Pflichtversicherung gestimmt. Den Hausbesitzern hierzulande wird damit einmal mehr die Relevanz einer Wohngebäudeversicherung mit dem Baustein Elementarschutz vor Augen geführt. Während der GDV keine Zunahme an Verträgen verzeichnet, ist der Vertragsbestand bei den 50 größten Anbietern laut Branchenmonitor von 18,17 Millionen in 2020 auf rund 18,78 Millionen in 2021 gestiegen. Inwiefern sich allerdings der Bestand an Elementarschutzbausteinen verändert hat, zeigen die Zahlen indessen nicht.

Welche der 50 größten Anbieter, die den Markt zu 95 Prozent abdecken, am meisten vom Vertragswachstum profitiert haben, lesen Sie in unserer Bilderstrecke. Dabei gilt zu beachten, dass die Geschäftsberichte der Versicherer häufig nicht aufschlüsseln, wie hoch der Anteil des Privat- und Firmenkundengeschäfts am Wohngebäudeversicherungsgeschäft ist.

Der Branchenprimus ist die Provinzial, die es auf ein Vertragsplus von stolzen 579.292 Policen gebracht hat. Zählte das Unternehmen 2020 noch 540.839 Verträge, waren es 2021 bereit 1,12 Millionen. Das entspricht einer prozentualen Steigerung von 107 Prozent. Doch Obacht: 2021 wurde die Westfälische Provinzial verschmolzen mit der zur Provinzial Versicherung umfirmierten Provinzial Rheinland Versicherung. „Eine Vergleichbarkeit gegenüber dem Vorjahr ist nur eingeschränkt möglich“, erklärt die V.E.R.S. Leipzig. Deswegen bleibt der Versicherer in unserer Auflistung außen vor.