Geschäftszahlen für 2022 veröffentlicht

Wefox: Sinkende Beitragseinnahmen auf deutschem Markt

2022 konnte der Versicherer der Wefox-Gruppe seine Beitragseinnahmen merklich steigern. Dies lag allerdings vor allem am Geschäft in der Schweiz. Was die Geschäftsunterlagen sonst noch verraten.

Author_image
12:04 Uhr | 21. April | 2023
Wefox

Wefox Insurance hat im vergangenen Jahr seine Beitragseinnahmen deutlich steigern können, gleichzeitig wuchs aber auch der Verlust.

| Quelle: Wefox

Nach diversen anderen InsurTechs hat nun auch die Wefox Insurance AG, der Versicherer der Wefox-Gruppe, Geschäftszahlen für 2022 vorgelegt. Laut aktuellem Geschäftsbericht konnte Wefox bei den gebuchten Bruttoprämien deutlich zulegen: Gegenüber dem Vorjahr vervierfachten sich diese auf 195,9 Millionen Euro (2021: 45,6).

Der Großteil der Prämieneinahmen (127,7 Millionen Euro) entfiel dabei auf die in der Schweiz vertriebenen Kurzabsenz-Policen. An zweiter Stelle folgt das Kfz-Geschäft (62,1 Millionen), die Bruttoeinnahmen aus dem Geschäft mit Haftpflicht- (1,8 Millionen Euro) und Hausratversicherungen (2,4 Millionen Euro) fallen indes wesentlich geringer aus.

Rückgang bei Hausrat- und Haftpflichtpolicen

Bemerkenswert dabei ist, dass das starke Prämienwachstum vor allem auf das Geschäft mit den Kurzabsenz-Policen zurückzuführen ist. Hier lagen die gebuchten Bruttoprämien im Jahr 2021 nur bei 1,7 Millionen Euro. Während die Prämieneinnahmen im Kfz-Geschäft anstiegen (2021: 38,8 Millionen), waren sie im Geschäft mit Haftpflicht- (2021: 2 Millionen Euro) und Hausratversicherungen (2021: 3 Millionen Euro) sogar leicht rückläufig.

In Deutschland gingen die Prämieneinnahmen insgesamt um 22 Prozent auf nun 33 Millionen Euro zurück. Neben Deutschland ist Wefox auch noch in der Schweiz, Polen und Italien aktiv. Der Großteil der Prämieneinnahmen (132,6 Millionen Euro) entfiel dabei auf die Schweiz, gefolgt von Deutschland (32,9 Millionen Euro), Polen (14,8 Millionen Euro) und Italien (15,7 Millionen Euro).

2022 sei ein entscheidendes Jahr für das Unternehmen gewesen, heißt es im ebenfalls neu veröffentlichten SCFR-Bericht. Man habe alle Tarife einer eingehenden Prüfung im Hinblick auf deren Profitabilität unterzogen. Dazu passen Meldungen aus der jüngeren Vergangenheit, dass Wefox das Neugeschäft in seinen Switch-Tarifen Haftpflicht, Hausrat und Kfz ausgesetzt hat. 

Verlust wächst

Nachdem Wefox seinen Schwerpunkt lange Zeit aufs Wachstum gelegt hatte, wurde der Fokus zuletzt auf größtmögliche Profitabilität gelegt. 2022 stieg der Verlust jedoch – von 22,445 Millionen (2021) auf nun 32,114 Millionen Euro.

Die hier vorgelegten Zahlen beziehen sich, wie bereits erwähnt, nur auf das Geschäft der Wefox Insurance AG. Nach wie vor erzielt Wefox den Großteil seiner Einnahmen aus dem Maklergeschäft. Laut einem Bericht des Handelsblatts erzielte die gesamte Wefox-Gruppe im vergangenen Jahr Einnahmen in Höhe von 587 Millionen Euro – 89 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Laut Presseberichten, unter anderem des Manager Magazins, entfällt ein Großteil des Wachstums auf Übernahme von Vertriebsgesellschaften – Berichte, die seitens Wefox nicht kommentiert werden.