softfair-Verkauf abgebrochen

Das Bieterverfahren in Sachen softfair-Verkauf ist abgeschlossen. Ein Verkauf der Software-Schmiede soll nicht weiterverfolgt werden, teilte Finanzsoft am Montag mit.

10:02 Uhr | 17. Februar | 2020
softfair-Verkauf abgeblasen - Wie geht es nun weiter, Norbert Porazik?

Hat er bei den Preisvorstellungen für die softfair-Anteile zu hoch gepokert? Norbert Porazik (Fonds Finanz-Gründer) im Gespräch mit Tilman Freyenhagen (Alsterspree). Bild: Screenshot Youtube / procontra

Mit dem Kauf von softfair sah sich Fonds Finanz-Gründer Norbert Porazik bereits auf dem Weg zum Amazon der deutschen Versicherungswirtschaft. Doch diese Pläne haben nun einen Dämpfer erhalten. Die vorgesehene „Branchenlösung PNext“ wird es so nicht geben. Ziel war es, eine branchenweite Plattform zu entwickeln, die der Digitalisierung der Versicherungsbranche Vorschub leisten sollte. Damit softfair nicht in der Hand eines Marktteilnehmers ist, erklärten sich die Eigentümer Nobert Porazik und Markus Kiener bereit, bis zu 100 % der Anteile an softfair in Form von 1 %-Anteilen an Versicherungsgesellschaften, Vertriebe, Pools und andere Marktteilnehmer zu veräußern.

Dieser Plan ist nicht aufgegangen. Am Montagmorgen teilte die Finanzsoft GmbH dazu mit, dass eine Umsetzung der Brancheninitiative mit den eingegangenen Optionen „nur zu nicht akzeptablen Bedingungen realisierbar wäre“. Der softfair-Verkauf werde nicht weiterverfolgt, hieß es in der Mitteilung. Die eingegangenen Optionsverträge wurden abgelehnt. „Wir haben auf Anregung der Branche unsere Übernahme von softfair im Jahr 2017 überdacht und uns dazu bereiterklärt, zum Wohle des gesamten Marktes eine branchenweite Initiative zu starten. Dass dieses Angebot nun nicht angenommen wurde, ist gerade deshalb für uns absolut in Ordnung“, erklären Norbert Porazik und Markus Kiener, Geschäftsführer der Finanzsoft GmbH. „Softfair wird die Weiterentwicklung der Produkte sowie die Vision einer technischen Plattform für den ganzen Markt konsequent weiterverfolgen. Es besteht kein Grund, an der bisherigen erfolgreichen Geschäftsausrichtung von softfair etwas zu ändern“, so beide weiter.

Ob damit auch ein Verkauf an eine kleinere Gruppe von Versicherern ausgeschlossen ist, wie procontra wissen wollte, ließen Unternehmenssprecher unkommentiert. Anzunehmen ist allerdings, dass eine andere Brancheninitiative – nämlich meinMVP – vom abgesagten softfair-Verkauf profitieren könnte.