Wachstumsfonds Deutschland

Deutsche Versicherer investieren in Fonds für europäische Start-ups

Der Wachstumsfonds Deutschland, ein Venture Capital-Dachfonds, soll die deutsche und europäische Start-up-Landschaft stärken. Nun ist das Zielvolumen in Höhe von einer Milliarde Euro erreicht – unter anderem mit dem Geld großer deutscher Versicherer.

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15:11 Uhr | 22. November | 2023
Deutsche Versicherer investieren in Fonds für europäische Start-ups

Mehrere Versicherer, darunter Allianz, Debeka, Generali Deutschland, Gothaer, HUK-Coburg, Signal Iduna, Stuttgarter Lebensversicherung und Württembergische Lebensversicherung, beteiligen sich an dem „Wachstumsfonds Deutschland“.

| Quelle: emanuele cremaschi/kontributor

Mehrere Versicherer, darunter Allianz, Debeka, Generali Deutschland, Gothaer, HUK-Coburg, Signal Iduna, Stuttgarter Lebensversicherung und Württembergische Lebensversicherung, beteiligen sich an dem „Wachstumsfonds Deutschland“. Der Fonds ist Teil des umfassenderen „Zukunftsfonds“, der als Maßnahmenpaket zur Stärkung der deutschen und europäischen Start-up-Landschaft dient. Das Zielvolumen von eine Milliarde Euro ist nun erreicht, wie die staatliche Förderbank KfW am Mittwoch mitgeteilt hat. Der Fonds soll bis 2030 auf zehn Milliarden Euro anwachsen und vielversprechende Start-ups in Deutschland und Europa mit Wachstumskapital unterstützen.

Ein Drittel des Kapitals, insgesamt zehn Milliarden Euro, bezuschusst neben dem Bund die KfW-Tochter KfW Capital, die den Zukunftsfonds zugleich koordiniert. Die restlichen zwei Drittel kommen von privaten Investoren wie jenen aus der deutschen Versicherungswirtschaft sowie dem US-amerikanischen Vermögensverwalter Blackrock. Die KfW spricht von über 20 bedeutende institutionelle Investoren, neben Versicherern seien auch Versorgungswerke, Stiftungen, Vermögensverwalter und große Family Offices beteiligt. „KfW Capital agiert beim Wachstumsfonds Deutschland sowohl als Anlagevermittler als auch als Anlageberater“, heißt es seitens der stattlichen Förderbank. Verwaltet werde das Geld von der Fonds-Service-Plattform Universal Investment Gruppe.

Der Wachstumsfonds besteht aus zwei Investmentvehikeln, die den unterschiedlichen Risikopräferenzen der einzelnen Investorengruppen Rechnung tragen sollen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und seine Mitgliedsunternehmen waren an der Strukturierung des Wachstumsfonds maßgeblich beteiligt.

Zudem werde nicht direkt in Start-ups investiert, sondern in Wagniskapitalfonds, die wiederum Jungunternehmen unterstützen. „Erste Investitionen sind bereits gestartet, so dass ein Teil des Kapitals bereits seine Wirkung im Venture-Capital Markt entfaltet. Der Wachstumsfonds leistet einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Start-up-Strategie vom Juli 2022 und zur Stärkung des Wirtschafts- und Innovationsstandortes Deutschland“, wird Wirtschaftsminister Robert Habeck in der KfW-Pressemitteilung zitiert. Finanzminister Christian Lindner bezeichnet den Wachstumsfonds als „Musterbeispiel dafür, wie Staat und Unternehmen gemeinsam an einem Strang ziehen können“.

Der Fonds soll am kommenden Mittwoch von KfW und der Bundesregierung vorgestellt werden, nachdem er aufgrund regulatorischer Vorschriften bisher wenig öffentliche Aufmerksamkeit erhielt.