Übernahme
Der Lübecker Maklerpool Blau Direkt hat das insolvente Hamburger Start-up Ruuky gekauft. Die Neobank, die eine Banking-App für Jugendliche entwickelt hat, verkündete auf ihrer Homepage, dass der Insolvenzverwalter Jens-Sören Schröder von der Kanzlei Johlke Niethammer einen Kaufvertrag mit Blau Direkt geschlossen habe. Der Maklerpool wollte die Meldung auf procontra-Nachfrage indes nicht kommentieren.
Die Hamburger, die im Mai 2021 noch unter dem Namen Pockid gestartet waren, hatten im Januar dieses Jahres Insolvenz angemeldet. Nun schien es kurze Zeit so, dass der Betrieb für die rund 250.000 Kunden weitergehen könne. Doch nun teilte ein Mitarbeiter in einem Video mit, dass man nach vielen Gesprächen mit Blau Direkt beschlossen habe, das bisherige Geschäftsmodell nicht weiterzuführen. Die Kunden werden nun aufgefordert, bis zum 30. April ihre Konten vollständig zu leeren.
Als die Hamburger noch unter dem Namen Pockid firmierten, richtete sich ihr Angebot in erster Linie an Teenager. Da dieses Geschäft aufgrund des meist geringen Einkommens von Teenagern offenbar nicht sonderlich ertragreich war, erweiterte das Hamburger Start-Up mit neuem Namen seine Zielgruppe, die seitdem auch junge Erwachsene umfasste. Über eine eigene Bankenlizenz verfügt Ruuky nicht, stattdessen arbeitete man mit dem belgischen Finanzdienstleister PPS zusammen.
Was Blau Direkt mit dem Zukauf bezweckt, bleibt abzuwarten. Das Geschäftsmodell ist es offenbar nicht – vielmehr dürften das Know-how sowie die Mitarbeiter interessant sein. „Über die Zukuftsausrichtung werden Blau Direkt und Ruuky zu einem späteren Zeitpunkt berichten“, werden die Ruuky-Gründer Jes Hennig, Max Schwarz, Timo Steffens und Deepankar Jha auf der Homepage des Unternehmens zitiert. Das Gründerteam soll wie sämtliche der derzeit 19 Mitarbeitenden übernommen werden.