Fusionspläne
Der geplante Zusammenschluss zwischen Stuttgarter und SDK ist aktuell eines der großen Themen in der Versicherungsbranche. Produktseitig wollen die beiden Unternehmen in Zukunft verstärkt auf die betriebliche Vorsorge setzen. Wie sie bereits bekanntgaben, will die Stuttgarter dabei vor allem ihre Kompetenz in der bAV sowie der Gruppenunfallversicherung beisteuern, die SDK wiederum sieht sich in der betrieblichen Kranken- sowie Pflegeversicherung gut aufgestellt.
„Die betriebliche Vorsorge mit all ihren Aspekten wird in Zukunft stark wachsen. Darum ist es uns wichtig, dieses Thema jetzt schon zu besetzen“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Stuttgarter, Guido Bader im Gespräch mit procontra auf der DKM in Dortmund. Die Fusion mit der Süddeutschen Krankenversicherung soll dazu beitragen, das Thema auch vertrieblich voranzubringen.
„Mit uns können Makler dann alle betrieblichen Vorsorgeprodukte aus einem Haus anbieten. Das erleichtert ihnen die Beratungsgespräche mit den Firmen“, sagte der SDK-Vorstandssprecher Ulrich Mitzlaff. Zusammengenommen, das sagten die beiden CEOs gegenüber procontra, würde der neu gebildete Versicherer dann etwa drei Viertel seines Geschäfts über Makler machen. Der Rest komme über die Vertriebswege Ausschließlichkeitsorganisation und Bankenvertrieb.
Allerdings tun sich viele Makler mit dem Bereich der betrieblichen Vorsorge noch schwer. Zwar ist die betriebliche Altersversorgung (bAV) schon recht etabliert in den Köpfen der Arbeitgeber. Doch als Beratungsthema ist sie noch lange nicht jeden Maklers Steckenpferd – zumal es nicht so leicht ist, Firmen als Neukunden zu gewinnen. Noch deutlich weniger verbreitet ist die betriebliche Krankenversicherung (bKV) und Pflegeversicherung (bPV). Hier müssen die unabhängigen Vermittler den Arbeitgebern, die die Verträge letztendlich für ihre Mitarbeitenden abschließen sollen, den Nutzen noch klarer aufzeigen.
„Dann lässt sich das enorme Potenzial dieser Produkte heben“, sagte SDK-Vertriebsvorstand Olaf Engemann. Um die Makler dabei zu unterstützen, würden die beiden Versicherer zum einen ihre Präsenz an den Standorten, also auch den Landes- und Vertriebsdirektionen weiterhin nutzen. Darüber hinaus habe man bereits Ideen, um den freien Vertrieb fitter zu machen für das Thema betriebliche Vorsorge. „Und natürlich geht es auch um die Zugangswege zu den Arbeitgebern. Diese wollen wir den Maklern gemeinsam ebnen“, erklärte der Stuttgarter Vertriebsvorstand, Ralf Berndt, auf procontra-Nachfrage.
Beide Seiten betonten jedoch auch, dass all diese Pläne noch unter dem Vorbehalt der aufsichtsbehördlichen Genehmigung stehen. Man sei aber guter Dinge, bald die nächsten Schritte hin zur Fusion machen zu können.